Creme für sensible Haut, Gesichtswasser für fettige Haut, After Shave für Mischhaut und Lippenstift für trockene Haut – gut zu wissen, welcher Hauttyp man ist. Der folgende Beitrag soll Ihnen helfen, die individuellen Eigenschaften Ihrer Haut zu erkennen und so Ihren Hauttyp zu bestimmen.
YaaCool: Frau Dr. Voigt, warum ist es von so großer Bedeutung, zu wissen, welcher Hauttyp man ist?
Dr. Dagmar Voigt, Dermatologin: Die individuellen Eigenschaften der eigenen Haut
Die Haut (griech. Derma, lat. Cutis) ist mit einer Gesamtfläche von ca. zwei Quadratmetern das größte menschliche Organ. mehr
zu erkennen, kann dem Verbraucher die Auswahl geeigneter Hautpflegeprodukte sowie wirkungsvoller Lokaltherapien entsprechend seines Hauttyps erleichtern.
Wechselt die eigene Haut im Laufe der (Lebens)Jahre nicht auch mal den Hauttyp?
Dr. Dagmar Voigt, Dermatologin: Das kommt sogar häufig vor. Der individuelle Hauttyp kann sich im Laufe des Lebens sowohl durch äußere (extrinsische) als auch innere (intrinsische) Faktoren ändern. Folgende Faktoren beeinflussen die Verfassung unserer Haut:
UV-Licht (ultraviolettes Licht) oder UV-Strahlung (Ultraviolettstrahlung) ist eine unsichtbare elektromagnetische Strahlung, die entweder durch die Sonne oder künstlich mit Hilfe spezieller UV-Lampen (zum Beispiel im Solarium) erzeugt wird. mehr
-Exposition, also Dauer und Intensität der künstlichen oder natürlichen Sonneneinwirkung
Rauchen
Ernährung
hormonelle Veränderungen, zum Beispiel Anti-Baby-Pille
Krankheiten, zum Beispiel entzündliche Hauterkrankungen
Klima
Kosmetika (hautpflegende und dekorierende)
Medikamente
Das folgende Video (Quelle: YouTube/Quarks & Co.) zeigt, wie unsere Haut beschaffen ist und als flächengrößtes Organ funktioniert:
Entspricht die Haut immer nur einem Hauttyp oder auch mal mehreren Hauttypen gleichzeitig?
Dr. Dagmar Voigt, Dermatologin: Verschiedene Hauttypen und Hauteigenschaften können bei ein und derselben Person in unterschiedlichen Lokalisationen vorhanden sein, zum Beispiel ölige Haut mit irritierten, trockenen Hautarealen.
Die vier Hauttypen
HAUTTYP
MERKMALE
Normale Haut
Die normale Haut zeigt eine glatte, rosige Oberflächenbeschaffenheit mit feinen Poren, wirkt gesund, geschmeidig und schimmert sanft. Glänzende, ölige oder trockene, schuppende Areale sind nicht vorhanden. Die Talg
Talg (lat. Sebum) ist ein viskoses Hautfett, das in den Talgdrüsen der Unterhaut produziert wird und aus mehreren Substanzen (Glyceriden, Wachsestern, Squalenen, freien Fettsäuren, Paraffinen, Cholesterin und Resten von Talgzellen) besteht. mehr
-Produktion, der Feuchtigkeitsgehalt, Verhornung sowie Abschuppung stehen miteinander im Gleichgewicht. Die normale Haut findet sich häufig im jüngeren Lebensalter.
Trockene Haut
Trockener Haut fehlt es an Fett und Feuchtigkeit in der Hornschicht, was zu Schuppung und Spannung führen kann. Sie erscheint stumpf und spröde, besonders im Wangen- und Augenbereich. Trockener Haut fehlt es häufig an Spannkraft, und es bilden sich verstärkt feine Linien und Fältchen. Bei stärkerer Ausprägung tritt Juckreiz auf, bei extrem trockener Haut sogar schmerzhafte Risse. Hauttrockenheit kann genetisch vorbestimmt oder durch Faktoren wie beispielsweise Klima, Kosmetika und Medikamente ausgelöst sein. Da mit fortschreitendem Alter die Talgproduktion der Haut nachlässt, kann sie darüber hinaus eine natürliche Folge des Alterungsprozesses darstellen.
Fettige/ölige Haut
Fettige Haut weist eine erhöhte Menge an Lipiden (Fetten) auf ihrer Oberfläche auf, was durch überaktive Talgdrüsen verursacht wird. Sie ist robust, häufig großporig, glänzt und neigt zu Mitessern und Hautunreinheiten. Fettige Haut tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Meist sieht man sie bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen.
Mischhaut
Bei der Mischhaut der Name Programm: Sie ist an einigen Stellen trocken, an anderen fettig. Im Gesicht neigt Mischhaut zu Trockenheit um die Augen herum und an den Wangen, während die sogenannte T-Zone (Nase, Kinn, Stirn) ölig glänzt. Dabei benötigen trockene und fettige Areale unterschiedliche Pflegeprodukte. Dieser Hauttyp ist recht häufig.
Häufig werden Kosmetika mit der Aufschrift "für sensible Haut" versehen. Das ist demnach gar kein Hauttyp?
Dr. Dagmar Voigt, Dermatologin: Reagiert die Haut nach Anwendung verschiedener Pflegepräparate mit Rötung, Juckreiz, Brennen und Trockenheit, neigen viele Anwender dazu, ihre Gesichtshaut als "empfindlich" zu bezeichnen. Streng genommen stellt die "empfindliche Haut" jedoch keinen Hauttyp dar, sondern beschreibt lediglich ein Symptom, das durch verschiedene Faktoren verursacht sein kann. Zu diesen Ursachen zählen beispielsweise eine zugrunde liegende Hauterkrankung, Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber den verwendeten Externa. Ursache dafür kann auch eine unsachgemäße, nicht auf den Hauttyp abgestimmte Hautpflege sein.
Und was ist mit der häufig benutzten Kategorie "reife Haut" - ist das auch kein Hauttyp?
Dr. Dagmar Voigt, Dermatologin: Mit zunehmendem Alter lässt die Talgproduktion nach. Im Bindegewebe sinkt die Synthese von Kollagen und Elastin. Produzierte elastische Fasern weisen einen geringeren Durchmesser auf, was zum progressiven Elastizitätsverlust beiträgt. Es resultieren neben einer vermehrten Hauttrockenheit die Betonung feiner Linien und Falten sowie Schuppung. Die Haut kann matt wirken, jucken oder brennen. Durch Pigmentierungsstörungen bilden sich schließlich sogenannte Altersflecken. Übrigens, bis zu 80 Prozent der Hautalterungsvorgänge sind auf UV-Licht zurückzuführen. Und auch das sollte man wissen: An der Haut ist Alterung bereits ab dem 30. Lebensjahr ablesbar.
Welche speziellen Änderungen der Haut bewirkt der natürliche Alterungsprozess bei Frauen?
Dr. Dagmar Voigt, Dermatologin: Bei Frauen führen hormonelle Umstellungen in der Menopause zu verschiedenen Änderungen: Nach der Menopause wird die Haut dünner und kann empfindlicher auf Sonneneinwirkung und klimatische Änderungen reagieren.
Danke, Frau Dr. Voigt, dass Sie uns den "Hautkompass" erstellt haben!
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